Das Hotellerie-Services-Team im Meissenberg

Die guten Feen im Meissenberg

Das Hotellerie-Services-Team sorgt in der Klinik Meissenberg für Sauberkeit und einen guten Spirit. Mittendrin: Rosmarie Lichtenauer, die das sympathische Team leitet.

17 Frauen des Hotellerie-Service-Teams der Klinik Meissenberg stehen in Arbeitskleidung auf und vor einer Terrasse

Die Stimmung ist fröhlich und ausgelassen. Das Stimmengewirr ist vielsprachig, das 20-köpfige Team kommt aus sechs verschiedenen Ländern. Trotz sprachlicher und kultureller Unterschiede ist auf den ersten Blick klar: Diese Frauen ziehen am selben Strick und sorgen für Ordnung und Sauberkeit in der Klink.

Der Hausdrache

Mittendrin steht Rosmarie Lichtenauer, seit 17 Jahren Teamleiterin, interner Spitzname: Hausdrache. Das steht sogar – fast offiziell – an ihrer Bürotür. Darauf angesprochen, lacht sie – was sie oft tut – und relativiert. Ein bisschen. «Die Qualität unserer Arbeit hängt auch von einer straffen Organisation ab. Manchmal muss ich mich durchsetzen und klar kommunizieren, was ich will. In solchen Momenten bin ich nicht immer nett, versuche aber fair zu bleiben und allen Parteien gerecht zu werden.» Lichtenauer war viele Jahre in der Spitzenhotellerie tätig. Das prägt. Die klare Sprache tut dem Teamspirit aber keinen Abbruch, im Gegenteil: 15 der 20 Mitarbeitenden sind bereits seit mehr als 15 Jahren im Team, eine Kollegin ist seit 28 Jahren dabei. Eine fast schon atemberaubende Stabilität. 

Rosmarie Lichtenauer versucht zu erklären, woran das liegt: «Unsere Mitarbeiterinnen geniessen eine sehr grosse Selbstständigkeit. Oft arbeiten sie allein als Reinigungskraft auf einer Station, falls das nicht reicht, fordern sie aus eigenem Antrieb bei mir Hilfe an.» Jeden Tag sind rund 14 Frauen vor Ort. Jeden Morgen gibt es ein kurzes Meeting, 15 Minuten Austausch zu Änderungen und anstehenden Problemen. «Wir haben es in dieser kurzen Zeit aber auch immer lustig», betont Lichtenauer. Motivierend ist aber auch das Umfeld: Das Hotellerie-Services-Team leistet seinen Beitrag zum Genesungsprozess und zum Wohlbefinden der Patientinnen. Es tut ihnen – direkt und indirekt – viel Gutes. «Für uns alle ist es immer schön und motivierend, wenn wir sehen, wie stark sich die Gesundheit einer Patientin während ihres Aufenthalts verbessert hat. Wir sind sehr stolz darauf, unseren Teil dazu beizutragen.»

«Unsere Mitarbeiterinnen geniessen eine sehr grosse Selbstständigkeit.»

Rosmarie Lichtenauer

Starker Teamgeist in schwierigen Zeiten

Ist mal der Teufel los, ist für alle klar: Wir helfen. Die Corona-Pandemie stellte das Team vor viele zusätzliche Herausforderungen, die es gemeinsam zu bewältigen galt. Im Spätsommer 2021 dann ein weiterer Schock: Ein wütender Hagelsturm zog über Zug hinweg – und traf die Klinik voll. Innert weniger Minuten war der Aussenbereich verwüstet, durch offene Fenster drang Wasser in diverse Zimmer ein. Rosmarie Lichtenauer erinnert sich, noch heute gerührt: «Ich bekam sofort Anrufe von diversen Kolleginnen mit der Frage, ob man helfen könne. Alle Anwesenden blieben ganz selbstverständlich länger. Das war ein schönes Erlebnis in all dem Schlimmen, was dieser Tag brachte.»

Die Hilfe und die Flexibilität der Mitarbeitenden bleiben nicht unerwidert. Rosmarie Lichtenauer betont: «Unsere Arbeitsplanung kommt den Bedürfnissen der Frauen im Team entgegen. Die Planung steht mit dem Familienalltag der Mitarbeitenden im Einklang. Einige unserer Arbeiten können wir flexibel einplanen – das heisst man kann Wünsche von Mitarbeitenden auch in die Planung einbeziehen.» Jegliche Tätigkeiten können ausserdem von allen Frauen erledigt werden, da es einmal im Jahr einen Abteilungswechsel gibt. So ist mehr Flexibilität in der Planung möglich und die Akzeptanz untereinander steigt. Letzteres ist Rosmarie Lichtenauer besonders wichtig. So ist es Usus, dass die Frauen bei Arbeitsschluss noch kurz bei ihr am Bürofenster reinschauen. Man tauscht sich kurz aus, wünscht sich ein schönes Wochenende oder schöne Ferien. Eine kurze Begegnung, welche die Verbindung stärkt.

Anspruchsvolles Umfeld

Das Hotellerie-Services-Team ist im Alltag überall in der Klinik anzutreffen. Es sorgt für die nötige Sauberkeit in den Zimmern sowie allen anderen Räumlichkeiten und kümmert sich um den Wäschekreislauf. Ausserdem ist es zuständig für die Cafeteria, wo man Mahlzeiten serviert und zusammen mit den KüchenkünstlerInnen monatliche Events und abwechslungsreiche Themenbuffets für die Patientinnen organisiert. Bei aller Präsenz bemühen sich die Frauen um ein möglichst unauffälliges Auftreten. Allen ist bewusst: Sie arbeiten in einer Klinik, bewegen sich mitten unter kranken Menschen, die eine schwierige Zeit durchmachen. «Es braucht viel Fingerspitzengefühl», betont Rosmarie Lichtenauer. «Man kann nicht einfach mal kurz mit einem Staubsauger loslegen, sondern muss sich überlegen, ob es passend ist.»

Entsprechend gross ist der Aufwand, neue Kolleginnen – oder Kollegen - einzuarbeiten. Ein Prozess, der rund drei Monate in Anspruch nimmt. Neben den üblichen Anweisungen – wann wird was wie gereinigt, wie sind die Abläufe und worauf ist dabei zu achten – müssen die neuen Mitarbeitenden für das Umfeld und die Bedürfnisse der Patientinnen sensibilisiert werden. Je nach Abteilung können ihnen unterschiedliche Krankheitsbilder begegnen, da ist auch mal Blut in einem Zimmer oder eine Patientin möchte nicht aufstehen, wenn das Zimmer gereinigt werden soll. Alles Dinge, die auch Angst machen können. «In den ersten Wochen sind die neuen Mitarbeitenden mit einer erfahrenen Kraft unterwegs, damit sie ein Gefühl für ihre Arbeit bekommen», erklärt Lichtenauer. Wichtig für alle Teammitglieder: Sie können jederzeit melden, wenn sie sich in einer Situation unwohl fühlen. Dann analysiert Rosmarie Lichtenauer die Situation, wenn möglich persönlich, und bietet eine Lösung an. 
 

«Für unsere Arbeit in der Klinik braucht es viel Fingerspitzengefühl.»

Rosmarie Lichtenauer

Die Patientinnen stehen im Mittelpunkt

Klar: Der persönliche Kontakt mit den Patientinnen gehört zum Klinik-Alltag. Er hat aber durchaus auch seine Grenzen. «Wir sind hier, um für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen», betont Rosmarie Lichtenauer. «Für die psychische Betreuung der Patientinnen sind die Kolleginnen und Kollegen der Medizin zuständig. Diese Trennung müssen wir immer wieder betonen, wenn sich Patientinnen an unser Hotellerie-Services-Team wenden.» Trotzdem: Diskret und eher im Hintergrund tragen die 20 Frauen zum Wohlbefinden der Patientinnen bei. Sonderwünsche nach einem zweiten Kissen oder zusätzlichen Kleiderbügeln werden gern erfüllt. Das Team sorgt gemeinsam mit den Gärtnern auch für frische Blumen, saisonale Dekorationen in der Klinik sowie saubere Liegestühle und Sessel im Park. «Ein ordentlich aufgeräumtes Zimmer und eine ansprechende Umgebung geben den Patientinnen auch einen wichtigen Halt, Ordnung in sich selbst zu schaffen», ist das Team und Rosmarie Lichtenauer überzeugt. 

Text Hansjörg Honegger

Foto Gabi Vogt

Arbeiten in der Klinik Meissenberg

Wer sich für einen Job im Hotellerie-Services-Team der Klinik Meissenberg interessiert, kann seine Bewerbungsunterlagen direkt an info.personal@meissenberg.ch schicken. Im Moment soll das Team um eine Reinigungskraft verstärkt werden. Voraussetzungen: Man sollte Deutsch verstehen und auch etwas sprechen, Erfahrung als Reinigungskraft ist von Vorteil. Auch eine Lehrstelle als Fachfrau Hauswirtschaft ist jährlich zu vergeben. Geboten werden regelmässige Arbeitszeiten, eine vielseitige und selbstständige Arbeit und ein hervorragender Teamspirit.