Auszubildende
«Ich bin sehr dankbar, dass ich an einem so schönen Ort arbeiten kann»
Mit ihren Ausbildungsstellen bietet die Klinik Meissenberg Jugendlichen den Einstieg in die Berufswelt. Pflegefachfrau Rahel Amhof und Koch Yannick Heinzer erzählen, wie sie ihre Arbeit im Meissenberg erleben.
Rahel Amhof, Pflegefachfrau
«Ich durfte meine Ausbildung als Fachfrau Gesundheit inklusive erfolgreicher Abschlussprüfung in der Klinik Meissenberg absolvieren. Aber es ging gleich weiter! Nach einem kurzen Übergang von sechs Wochen in der Abteilung Krisenbewältigung begann ich mein Studium als Pflegefachfrau HF, natürlich ebenfalls in der Klinik Meissenberg. Es ist toll, dass dies hier möglich ist.
Während meiner Ausbildungszeit habe ich unglaublich viel gelernt, nicht zuletzt dank der Unterstützung der Berufsbildenden und der Teammitglieder. Gerade in schwierigen Situationen, die man in einer psychiatrischen Klinik auch mal erlebt, ist dies sehr wichtig. Wir pflegen einen sehr kollegialen Umgang und diese gegenseitige Unterstützung gehört ganz selbstverständlich mit dazu.
An meinem Beruf schätze ich den direkten Kontakt mit den Patientinnen und unterstütze sie, wenn es ihnen nicht gut geht. Manchmal sind es schon kleine Dinge, die helfen. Zum Beispiel ein gemeinsamer Spaziergang und ein Gespräch. Klar ist aber auch, dass ich trotz aller Empathie eine professionelle Distanz wahren muss, als Schutz für mich selbst. Abgrenzung habe ich in meiner Ausbildung gelernt.
In den drei Jahren als Auszubildende wurde ich sehr viel selbstbewusster. Ich bin heute organisierter, ich weiss, was ich zu tun habe und wie ich es richtigmache. Vieles davon ist mit den Erfahrungen gewachsen, die ich hier sammeln konnte. Das Studium ermöglicht es mir, noch mehr Verantwortung zu übernehmen.
Neben dem kollegialen Klima und der interessanten Arbeit möchte ich auch noch den unglaublich schönen Arbeitsort erwähnen. Der Park ist schlicht der Bonus! Ich bin sehr dankbar, dass ich an einem so schönen Ort arbeiten kann. Der Sonnenuntergang im Haus Paracelsus ist einfach unbezahlbar.»
Yannick Heinzer, Koch
«Ich hatte früher schon mal als Koch geschnuppert, das hat mich angesprochen. Vor allem, dass man eine gewisse Zeit unter Druck steht und es auch mal stressig werden kann. Es ist eher ein Zufall, dass ich in einer Klinik meine Lehre mache. Aber klar, ich lerne sehr vieles, was in einem normalen Restaurant vermutlich nicht so stark gewichtet würde, die verschiedenen Diäten beispielsweise.
Für es ist etwas Besonderes, für Menschen zu kochen, die krank sind. Es ist für mich sehr befriedigend, wenn den Patientinnen das Essen gut schmeckt oder sie Freude haben, weil es schön angerichtet ist. Dieser Teil – das Anrichten oder etwas Neues auszuprobieren – macht mir besonders Spass, das ist kreativ. Zum Glück darf ich hier auch immer wieder eigene Ideen einbringen und umsetzen. Das Team ist ohnehin toll. Auch wenn wir es streng haben und manchmal unter Strom stehen, ist der Teamspirit hervorragend. Wir arbeiten Hand in Hand und lachen viel.
Ich bin dankbar, dass ich neben meiner Kochlehre auch mein Hobby pflegen kann, das sehr zeitintensiv ist: Ich boxe, was sehr viel Training voraussetzt. Als Lernender in einem Restaurant könnte ich mir das abschminken, weil ich zu wenig Zeit hätte in den Abendstunden. Ausserdem bekomme ich von meinem Chef auch genügend Zeit, um zu lernen. Dafür bin ich ihm echt dankbar.»
Text Hansjörg Honegger
Foto Daniel Brühlmann